- Heidi Affolter-Eijsten
Leserbrief zum ZSZ-Artikel «Gebäudekoloss oder sinnvolle Aufwertung?»

Die SBB beabsichtigt, auf dem heutigen Park + Ride-Areal beim Bahnhof Erlenbach einen 91 Meter langen und sechs Geschoss hohen, gigantischen «Gebäudekoloss» zu erstellen, wohlverstanden mitten im Dorfzentrum - Riesenrad und Chilbi ade. Die SBB stützt sich dabei auf die Erleichterungen gemäss dem «Gestaltungsplan Bahnhofstrasse» aus dem Jahr 2012.
Erinnern wir uns (Artikel ZSZ vom 26. Juni 2012): Dieser Gestaltungsplan wurde am 25. Juni 2012 anlässlich der Gemeindeversammlung vom Gemeinderat regelrecht «durchgepeitscht» (sic). Doch nun, da der Gemeinderat mit starkem Gegenwind rechnen muss, versteckt er sich mutlos hinter der Gemeindeversammlung: Sie sei es gewesen, die das Ganze «eingeführt» habe.
Doch damit nicht genug: «Die Gemeinde» solle «zurückhaltend bezüglich Stellungnahmen bei Privatprojekten» sein, meint Gemeindepräsident Sascha Patak. Aha. Diese Aussage ist so befremdend wie erstaunlich: Am 25. Januar, 4. und 17. Februar 2021 sass Sascha Patak höchstselbst mit in der Wettbewerbsjury, welche das vorliegende Projekt der SBB als Sieger wählte - und zwar einstimmig.
Damit verleugnet Sascha Patak heute sein Baby, den schädlichen «Gestaltungsplan Bahnhofstrasse» aus dem Jahr 2012. Dürfen wir daraus folgern, dass der Gemeinderat inklusive deren Präsident, der Gruppierung, welche die Abschaffung des «Gestaltungsplans Bahnhofstrasse fordert, unterstützt?
Anm.: Dieser Beitrag von Heidi Affolter-Eijsten erschien am 04.03.2022 in Form eines Leserbriefs als Aantwort auf den ZSZ Artikel «Gebäudekoloss oder sinnvolle Aufwertung?».